Einsamkeit
Ich hasse es, wenn man einen Begriff im Netz sucht und die eigene Seite der erste Treffer bei Google ist. Ich schreibe gerade eine Arbeit über den Gebrauch der Spiegelmetapher im Odeporicon, das ist eine Autobiographie von Johannes Butzbach aus dem Jahre 1506, und wollte mal gucken, was andere Leute so über dieses Buch schreiben. Offenbar bin ich die Einzige, die über dieses Buch schreibt, denn alle übrigen Treffer, die ich mir bisher besehen habe, sind nur Hinweise auf die Edition des Manesse Verlags. Immerhin gibt es diesmal überhaupt andere Treffer. Ich kenne Begriffe, die tatsächlich niemand außer mir zu benutzen scheint. Gebt mal das Wort „Endreimgenese“ bei Google ein! Da kann man nur hoffen, dass niemand das demnächst in einem Bekennerschreiben verwendet… Immerhin gibt es im Netz nicht wenig Dichtung, bei der man zum Terroristen werden möchte, wenn man sie liest.
Oktober 10th, 2007 16:32
Ja so ist das nunmal in den sogenannten Orchideenfächern. Das ist auch bei mir oft so. Versuch mal ordentliche Textbearbeitungen zu hieroglyphischen Texten im Netz zu finden, von ordentlichen Bildern mal ganz zu schweigen. Dafür gibt es das Netz eben noch nicht lange genug, dass auch solche Informationen hineingefunden haben, die Wissenschaftler, die sich damit beschäftigen haben selten genug Zeit ihre Gedanken oder Ideen dazu im Netz auszubreiten. Da liegt es eben an uns den Anfang zu machen 🙂
lg, snorf!
Oktober 10th, 2007 17:19
Ich denke, es liegt nicht so sehr an dem Zeitaufwand, sondern vielmehr daran, dass die Vordenker unserer Orchideenfächer einer Generation angehören, die das Internet als Medium noch nicht so richtig für sich entdeckt hat. Vieles geht ja einfacher und schneller, wenn Daten erst einmal digital verfügbar sind: Um in einem Roman alle Stellen zu finden, an denen das Wort „XY“ auftaucht, brauche ich ewig. Liegt der Text digital vor, mache ich in Sekunden eine Volltextsuche. Welchen Nutzen hätte das nicht für die Menschheit, wenn auch speziellste Informationen einfach jedem kostengünstig zugänlich wären. Aber nein, bevor das geschieht, sprechen Frattäuble und Co. schon von der Internetzensur. Echt daneben!
ps.: Wann machst du eigentlich dein Blog mal öffentlich zugänglich? Ich würde so gerne auf deine Reiseberichte verlinken…
Oktober 20th, 2007 14:27
Übrigens habe ich die fertige Arbeit jetzt unter „Forschung“ veröffentlich. Hier kann man sie lesen.