Seminararbeit: Ehre und Identität in Hartmanns „Erec“ und Chrétiens „Erec et Enide“

Ehre ist die zentrale Komponente adliger Identität in den Erec-Romanen von Hartmann von Aue und Chrétien de Troyes. An ihr richtet sich die höfische Gesellschaft in den Romanen aus, reguliert ihr Verhalten, strebt nach Frieden, Freundschaft und Gemeinschaft. Vor dem Hintergrund der Theorien zur Gewaltreglementierung feudaler Gesellschaften von Peter Czerwinski, werden diese Aspekte an konkreten Textpassagen der Erec-Romane herausgestellt und nachgewiesen. Die volle Version der Seminararbeit kann im PDF heruntergeladen werden. Im Artikel gibt es Gliederung und Einleitung.

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Gliederung

  1. Einleitung
  2. Czerwinski über Ehre
  3. Ehre als Zeichen der Freundschaft
    1. Gastfreundschaft
    2. Das Führen an der Hand
    3. Geleit und Gesellschaft
    4. Dienstbarkeit
    5. Erecs Freund Guivreiz
  4. Was zu Ehre gereicht
    1. Abstammung und Adel
    2. Reichtum und Besitz
    3. Tugenden
    4. Sieg
    5. Lob vs. Gewinn
  5. Ehre in Gefahr
    1. Die Ehre des weißen Hirsches
    2. Geisselschlag und Unterwerfung
    3. verligen
    4. Im Wald (Räuber, Riesen, Keie)
    5. Enite und die Grafen
  6. Zusammenfassung
  7. Literatur

Einleitung

„Gerne folge ich dem, der mich ehrenvoll von Schande löst“, sagt Enite in Hartmanns Roman „Erec“. „Es wundert mich nicht, dass ihr Ruhm und Ehre begehrt“, sagt Evrain in Chrétiens Roman „Erec et Enide“. In beiden Romanen ist immer wieder von Ehre die Rede. Aber welche Rolle spielt sie für die Gesellschaft, in der sich die Romanfiguren bewegen? Wer wird verehrt und von wem und warum? Was gereicht zur Ehre und was geschieht mit denen, denen Ehre versagt bleibt?

Diesen Fragen widmet sich die vorliegende Arbeit. In drei Kapiteln, die eng am Text entlanggeführt werden, zeigt sie, dass Ehre eine zentrale Komponente adliger Identität ist. Ehre ist es, an der sich die höfische Gesellschaft in den Romanen ausrichtet und orientiert, an der sich ihr Verhalten reguliert und Sinn für Frieden, Freundschaft und Gemeinschaft gestiftet wird. Diese Betrachtungen der beiden Roman-Texte stehen vor dem Hintergrund theoretischer Überlegungen von Peter Czerwinski, der in seinem Aufsatz über Gewaltreglementierung im Nîbelungenlied Thesen zur adligen Identität vorgelegt und diese mit dem Ehrbegriff in Verbindung gebracht hat.

Das erste Kapitel beleuchtet diese Hintergründe. Es stellt heraus, was Ehre für Czewinski bedeutet, inwiefern sie in der feudalen Gesellschaft des Mittelalters verankert ist und welchen Bezug zur Identität sie hat. Im zweiten Kapitel werden die beiden Erec-Texte auf Zeichen, Gesten und Handlungen ehrbaren Verhaltens in freundschaftlichen Verhältnissen hin untersucht. Es soll gezeigt werden, wie und ob bestimmtes Verhalten kämpferische Auseinandersetzungen zwischen Figuren verhindert. Das dritte Kapitel soll klären, welchen Rahmen die Idee der Ehre für die handelnden Figuren setzt, ob es gesellschaftliche Übereinkünfte über ehrbares Verhalten gibt und welche es sind. Das vierte Kapitel schaut, ob, wo und wie diese Regeln forciert werden, welche Konsequenzen ehrloses Verhalten für die Figuren hat und wie sich das auf ihre Integrität in der Hofgesellschaft auswirkt.

Alle Literaturen, die für die vorliegende Arbeit in Betracht gezogen wurden, sind im Literaturanhang aufgeführt. Alle Verse sind nach den dort notierten Ausgaben zitiert. Die Arbeit bildet den Abschluß zum Hauptseminar „Erec: Hartmann – Chrétien im Vergleich“ des Fachbereichs „Ältere deutsche Literatur und Sprache“.

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Ein Kommentar zu “Seminararbeit: Ehre und Identität in Hartmanns „Erec“ und Chrétiens „Erec et Enide“”

  1. LeV
    November 1st, 2010 12:08
    1

    Der Download-Link funktionierte nicht. Danke für den Hinweis, xi. Jetzt müßte es aber funktionieren.

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