Lebenszeichen mit Dodekakophonie und neuem Grundrecht

Nachdem Leute nun schon anfangen, sinnfreie Kommentare unter meine Artikel zu posten, um auf ihre Heimseiten hinzuweisen, muß ich mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben. Nein, ich bin nicht tot, ich hatte heute nur eine mündliche Prüfung und den letzten Monat mit der Vorbereitung verbracht. Das Gute daran ist, dass ich neue und spannende Themen für poetikrelevante Artikel gesammelt habe, die ich nun nach und nach hier veröffentlichen werde.

Ich habe zum Beispiel das Wort Kryptopolyphonie kennengelernt, dass außer in der Phonie nicht viel mit Dodekakophonie zu tun hat. Dodekakophonie ist allerdings eine Empfehlung, die ich hier schon lange aussprechen wollte. Der Berliner Entertainer Bodo Wartke erklärt auf sehr anhörliche Weise, was Dodekakophonie ist, um sie der Welt etwas näher zu bringen.

Auf Bodo Wartke haben mich die Berliner Clubnerds vom CCC aufmerksam gemacht, die sich über „PCdenzfall“ freuten. Aber es hat sich herausgestellt, dass Bodo Wartke mit seinen unkonventionellen Reimen und seinem Sprachwitz auch für Poetikbegeisterte durchaus unterhaltsam ist.

Ein anderer erfreulicher Fall, der bestimmt schon allen bekannt ist, ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom letzten Mittwoch, bei dem auch ein neues Grundrecht, getauft „Grundrecht auf digitale Intimsphäre„, formuliert wurde. Wir erinnern uns: Im vergangenen Oktober hatte Andreas ja ein Stelldichein mit den wachen Richtern vom Bundesverfassungsgericht, um als sachverständige Auskunftsperson über den sogenannten Bundestrojaner aufzuklären. Und während man bei den Expertenanhörungen im Bundestag immer geflissentlich ignoriert wird, nehmen einen die Bundesverfassungsrichter offenbar ernst. Sie erkannten jedenfalls, dass die Festplatte für nicht wenige Bürger heutzutage zu einem ausgelagerten Gehirn geworden ist und dass der Staat kein Recht hat, dort heimlich rumzuspionieren. Ich kann jetzt jedenfalls meinen Ordner „Bombenbauanleitungen“ wieder in Notizen umbenennen, weil ich es nicht mehr als meine Bürgerpflicht erachte, ihn BND-tauglich navigierbar zu gestalten.

4 Kommentare zu “Lebenszeichen mit Dodekakophonie und neuem Grundrecht”

  1. Felixx
    März 9th, 2008 10:35
    1

    Hmm… ich dachte immer, das Gute an einer mündlichen Prüfung wäre, sie z.B. bestanden zu haben … oder hast du etwa nicht?

  2. LeV
    März 9th, 2008 14:56
    2

    Doch, doch, hab ich, sogar mit eins; Grund zum Feiern! Aber abgesehen von diesem bürokratischen Scheiß, der mich eigentlich nicht so richtig glücklich macht, habe ich halt auch spannende, relevante Dinge herausgefunden, die ich vorher nicht wußte. Generell fände ich es schöner, wenn man mich einfach in Ruhe studieren ließe, ohne mich ständig zu fragen, ob ich mich hier und dort schon bewiesen, profiliert, angebiedert und mir diesen oder jenen Stempel schon abgeholt habe. Denn das ist etwas, was ich für die Uni und für all die Stockscheißer der Welt tue, denen solche bestempelten Papiere wichtiger sind als mir.

  3. Tilly
    März 14th, 2008 17:43
    3

    Toll, jetzt weiß ich, was Dodekakophonie ist. Dieser Bodo Wartke macht seine Sache wirklich gut. Musik und Kommunismus. So kann man das auch sehen.
    Gruß Tilly

  4. LeV
    März 14th, 2008 18:51
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    Oh je, jetzt muß ich aber aus didaktischen Gründen dazu sagen, dass Dodekakophonie natürlich ein Kunstwort ist, das sich aus Dodekaphonie (Zwölftonmusik) und Kakophonie (Mißklang) zusammensetzt. Nicht, dass du dir da jetzt etwas falsches merkst und dann den Beteigeuze machst… 😉

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