Archiv für die Kategorie 'Musik'

LehrerIn für Jazz-Klavier gesucht

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Kurzfassung: Suche LehrerIn Nähe P’Berg für 2-4 h Jazz-Klavier im Monat. Möchte Voicings lernen, um mich selbst am Klavier zu begleiten. Habe Ahnung von (klassischer) Musiktheorie, aber keine von Jazz-Klavierpraxis. Wenn du mich angemessen zum Üben trittst, werde ich dich angemessen dafür bezahlen. Bitte melde dich bei mir oder leite mein Gesuch an jemanden weiter, den du für geeignet/interessiert hälst! (mehr …)

[Magisterarbeit] Musica mensurabilis

Mittwoch, 11. Juli 2012

Ich hatte schon lange versprochen, nach der offiziellen Bewertung meine Magisterarbeit in meinem Blog online zu stellen und das möchte ich hiermit tun. Der vollständige Titel der Arbeit lautet „Music mensurabilis. Rhythmische Kodierung in der Musiknotation des Mittelalters“. Sie wurde am 25. April 2012 an der Freien Universität Berlin zur Erlangung des Magister-Grades im Fach Musikwissenschaft eingereicht, mit 1,3 bewertet und über einen Zeitraum von 5 Monaten mit LaTeX erstellt. Ich hatte die LaTeX-Formatvorlage „Vorlage_MA_LaTeX_garamond“ der Uni Regensburg aus dem Netz runtergeladen. Allerdings wirft die Seite momentan einen 404, weshalb ich sie erst einmal nicht hier verlinke. Es folgt eine kurze Einleitung und Zusammenfassung des Inhaltes sowie die Gliederung der Arbeit, Links auf die Digitalisate der drei betrachteten Handschriften sowie der Download-Link für die Arbeit selbst. Ich freue mich über eure Kritik und eure Fragen. (mehr …)

Rhythmus in der westeuropäischen Musik

Mittwoch, 04. Januar 2012

Ein signifikanter Teilbereich meiner Magisterarbeit wird sich mit der Frage, „Was ist Rhythmus?“, befassen. Ich habe dazu u.a. im Buch „Music, language and the brain“ (Oxford Univ. Press 2008) des amerikanischen Neurowissenschaftlers Aniruddh D. Patel gelesen, woraus ich hier nun einige Erkenntnisse zusammenfassen möchte. Ich halte die Ansätze der Musikkognition deshalb für interessant, weil die Struktur unseres Gehirns, unsere Wahrnehmung und damit auch unser Umgang mit Zeichensystemen (z.B. für die Aufzeichnung von musikalischem Rhythmus) in engem Zusammenhang stehen. Ich hoffe, dadurch Rückschlüsse darauf ziehen zu können, wie das „Ding ‚Rhythmus‘ in der Wirklichkeit“ beschaffen ist, auf welches ein musikalischen Zeichen verweist. Wenn ich mir anschaue, was Rhythmus eigentlich ist, d.h. sehe wieviele verschiedene Seins-Zustände er haben kann, dann verstehe ich vielleicht besser, wie dieser oder jener rhythmische Code funktioniert, was seine Nutzer sich dabei gedacht haben, ihn so oder so zu verwenden oder wie die Verwenung dieses Codes ihre Wahrnehmung und ihren Umgang mit musikalischem Rhythmus beeinflußt und verändert hat. (mehr …)

Précis: Treitler, Neumen, Semiotik

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Da ich in meiner Magisterarbeit Ähnliches vorhabe, hatte ich seit einigen Tagen musikwissenschaftliche Artikel gesucht, die sich mit Musiknotation aus semiotischer Sichtweise befassen. Abgesehen von Leo Treitlers „The Early History of Music Writing in the West“ bin ich nicht fündig geworden. Eero Tarasti, einer der wenigen Semiotiker unter den Musikologen, befaßt sich eher mit semantischen, denn mit graphemischen Fragen. Darüber hinaus scheint mir die Semiotik in meinem Fach nicht vertreten zu sein. Umso wichtiger war es mir, Treitlers Aufsatz auch methodologisch zu verstehen – zumal er die Anfänge der weströmischen Musiknotation (Neumen, ca. 900 – 1200) fokussiert, was auch für meine Arbeit nicht ganz uninteressant sein dürfte. Daher fasse ich seine Ausführungen nun in einem (etwas längeren) Blogartikel zusammen. (mehr …)

MuseScore – Notenedition unter Linux

Montag, 26. September 2011

Ich habe ja lange auf einen WYSIWYG-Noteneditor für Linux gewartet. Bisher waren die gängigen Notensatzprogramme für dieses Betriebssystem Liliypond und MusicTex. Beides sind textbasierte Editoren, d.h. man schaut direkt in den Quellcode, der mit Musiknoten nicht viel gemein hat. Was ich beim Erstellen von .html- oder .pdf-Dateien praktischer fand, hat mir beim Erstellen von Partituren immer Probleme bereitet. Der Zugang zu deren Grammatiken ist enorm schwierig und wenn du dich irgendwo vertippt hast, suchst du im Quellcode ewig, bis du den Fehler findest. (mehr …)

Die Tonsprache Claudio Monteverdis

Freitag, 17. Juni 2011

Gestern habe ich meine Abschlußklausur in Musikwissenschaft geschrieben – vier Stunden, mit der Hand! Ich habe seit 10 Jahren keine Klausuren mehr geschrieben. Wie kommen die auf die Idee, sowas zum Studienabschluß zu fordern? Na ja, mein Thema war die Tonsprache Claudio Monteverdis anhand seines Madrigals „Mentre vaga Angioletta“. Ich möchte in diesem Blogpost ungefähr wiedergeben, was ich dazu geschrieben habe. Da man aber in vier Stunden Handgeschriebenem gerade mal an der Oberfläche kratzen kann, ist der Text nicht sonderlich detailliert. (mehr …)

Kriminalistische Kodikologie

Mittwoch, 20. April 2011

In der Welt der Geschlechterklischees heißt es ja, Frauen läsen gerne Krimis. Das trifft auf mich nicht zu, aber dennoch verspüre ich eine eigenartige Lust an kriminalistischen Tätigkeiten, z.B. dem Untersuchen und Beschreiben mittelalterlicher Handschriften. Bevor es Druckerpressen gab, wurden Bücher mit der Hand geschrieben und sie wurden auch mit der Hand bemalt, geklebt, bestempelt und gebunden. Jedes mittelalterliche Buch ist ein Unikat und hat (ungeachtet des Inhalts) eine Geschichte als archäologisches Objekt. Bei der Untersuchung einer Handschrift geht es darum, diese Geschichte zu erzählen. (mehr …)

Warum mich mittelalterliche Musiknotation interessiert

Mittwoch, 02. Februar 2011

Auf der Suche nach einem Thema für meine Magisterarbeit (die Idee ist, irgendetwas über schwarze Mensuralnotation in einem konkreten Codex, z.B. Las Huelgas, zu machen) hat mich mein Betreuer gebeten, doch mein Interesse an der mittelalterlichen Musiknotation und deren Bedeutung mal in einem kleinen Text zusammenzufassen. Darüber habe ich bisher noch nie so konkret nachgedacht, aber das ist natürlich eine spannende Frage. Auf der Suche nach einer Antwort habe ich über Erkenntnis- und Zeichentheorie, deren Verortung im Mittelalter, sowie über die Bedeutung der Schrift als dem zentralen Vehikel zur Überlieferung west-europäischer Kulturgüter seit der griechischen Antike nachgedacht. Wenn ich diese Gedanken jetzt hier zum ersten Mal verschriftliche, mag das noch etwas konfus sein. Aber vielleicht liest es sich dann später in meiner Magisterarbeit umso verständlicher. (mehr …)

Seminararbeit: Monteverdis „Marienvesper“ 1610

Samstag, 08. Januar 2011

Diese Seminararbeit faßt im großen und ganzen die wesentlich umfangreicheren Ausführungen Jeffrey Kurtzmanns zu Claudio Monteverdis „Marienvesper“ zusammen (s. Literaturangaben). Sie betrachtet mögliche Entstehungsumstände der Vesper anhand des Drucks von 1610 sowie anhand der aus Briefen rekonstruierten Lebenssituation des Komponisten. Sie geht auf die allgemeine Vespernstruktur ein und fragt nach den konstitutionellen Bestandteilen der „Marienvesper“. Betrachtet wird auch die Musik in Hinblick auf Unterschiede zwischen Kompositionen mit und ohne Psalmton sowie der Aspekt der historischen Aufführungspraxis. (mehr …)

Psalmtöne von einem Atheisten erklärt

Freitag, 26. November 2010

Liegt es daran, dass ich Atheist bin und nie die Erfahrung praktischer Kirchenmusik gemacht habe? Jedes Mal, wenn ich mich wissenschaftlich mit Kirchenmusik befasse, habe ich enorme Mühe, zu verstehen, was hinter den Begriffen steht, die da verwendet werden und gucke wie die Sau ins Uhrwerk. Aktuell wurmen mich Monteverdis „Marienvesper“ und die Fragen nach der Auswahl der Psalmen und Antiphone, nach der Melodie der Psalmen und Antiphone, nach den Psalmtönen und Modi. Verkompliziert wird das ganze dadurch, dass die Liturgie (meint das die Texte, die Melodien oder die Riten?) um 1610 nicht dieselbe war wie heute und dass es damals regionale Unterschiede gab. Für einen aktiven Kirchengänger mögen diese Fragen lächerlich sein. Aber mich beschäftigen die jedes Mal auf’s Neue und ich bin immer froh (und möchte das teilen), wenn ich da neue Erkenntnisse gewinne. Diesmal bin ich der Frage: Was sind Psalmtöne und welchen Bezug haben sie zu den Kirchentönen?, ein Stück weit näher gekommen. (mehr …)