Arbeit vs. Tätigkeit

„Arbeit für Berlin“ und ähnlich lauten derzeit wieder die Slogans auf den Wahlplakaten der führenden Parteien zur Abgeordnetenhaus-Wahl im September. Dabei gibt es heute, da die Arbeitsplätze durch zunehmende Technisierung knapper und weniger Menschen gebraucht werden, um gleich viel zu erwirtschaften, eine überzeugende Alternative. Vom Bürgergeld-Modell hat Andreas in seinem Blog schon öfter berichtet. Seit ich es vor einem Jahr durch ihn kennenlernte, überzeugt es mich mit jeder Debatte mehr und mehr. Aber wie soll das funktionieren?

Ein (sehr) kurzer Abriß: Jeder Bürger erhält ein bedingunsloses Grundeinkommen in einer die Existenz sichernden Höhe – kein Anstehen auf dem Arbeitsamt, keine Einkommenserklärung, keine Bewerbungen, keine Zukunftsängste, etc. Finanziert wird das ganze über die Mehrwertsteuer, die in eben dem nötigen Maße erhöht wird, das den Bürgergeld-Pool füllt. Alle übrigen Steuern fallen weg, auch die Steuerabgaben der Arbeitgeber, so dass die Produkte, die wir für unser Bürgergeld kaufen können, preislich gleich bleiben. Wem das Bürgergeld für sein Wohlbefinden nicht ausreicht, der kann gucken, ob er mit einer Tätigkeit seiner Wahl zusätzliches Geld verdienen kann. Aber niemand wird gezwungen, für Lohn zu arbeiten und sich durch die ewige Plackerei seine Existenz zu sichern. Jeder kann eben der Tätigkeit nachgehen, die ihm sinnvoll erscheint, sich selbst verwirklichen und sich dadurch frei und kreativ in die Gesellschaft einbringen.

Wem das jetzt absolut utopisch erscheint, dem lege ich den Artikel aus dem Wirtschaftsmagazin „brandeins“, Der Lohn der Angst, den ich vor ein paar Tagen las und der sehr ausführlich ist, als Lektüre ans Herz. Äußerst informativ ist auch die Seite des Netzwerks Grundeinkommen, das sehr seriös mit dem Thema umgeht und auch kompetente Wissenschaftler und Wirtschaftler zu Wort kommen läßt. Eine ausführliche Linkliste bietet darüber hinaus auch das Archiv-Grundeinkommen.de.

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