o veneres cupidinesque

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O VENERES CUPIDINESQUE

für G.S.

   Komm! Iuventi, Beispiel strotzender Gewalt,
   zeig den Liebreiz deiner männlichen Gestalt,
wirf die Schleier fort, die deine Scham bedecken,
   laß mich dieses Eisen schmelzen wie ein Schmied,
   glatter, weicher als des alten Mannes Glied,
tief mein Haupt in deiner Mitte sanft verstecken.

   Was einst Sokrates bei Agathon beriet,
   das gereiche uns zum süßen Unterschied
und wie Hadrian den Antonin begehrte,
   halten wir es beide nun in seinem Bild.
   Sieh! es hat der Heiland sein Begehr gestillt
an dem Blick des Jüngers, der ihn so verehrte.

   Und wenn unser Gott nun seine Fäuste ballt
   und im Zorn den Gurt der Unterdrückung schnallt,
dann ruf ich die Liebesgöttinnen bei Zeiten
   und die lang gelobten Liebesgötter an,
   die in ihrer unbegrenzten Macht sodann
über ihm den bunten Regenbogen breiten.

XI | Mar. 2004

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